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Emobil

Die Möglichkeiten und Zukunftsaussichten der Elektro-Mobilität sind Thema einer aktuellen Blogparade. Uns geht es, aus Hersteller-Sicht darum, Strom tanken nicht nur auf Fahrzeuge zu begrenzen, sondern sehr wohl auch Fahrräder, Akku-Bohrer und Hubstapler einzubeziehen. Ihnen gemeinsam ist die Stromversorgung und die Notwendigkeit einer Schnell-Lade-Infrastruktur im betrieblichen, öffentlichen und privaten Bereich.

Wenn üblicherweise an Stromladung am Arbeitsplatz oder in der Hausgarage gedacht wird, ist häufig der Gedanke an Schuko-Steckdose und Ladekabel mit geringem Querschnitt nicht weit. Die Aufladezeiten sind entsprechend lang und das Schutzkonzept unzureichend. Undenkbar sind Infrastrukturen, die sich selbst in der Waage halten, wie etwa die Tesla Hausbatterie-Puffer. Dementsprechender Aufbau geschieht über normierte Typ 2-Ladestecker und eichgenaue Steuerplatinen, die sich nahtlos ins Smart Home, Smart Car und Smart Metering integrieren. So lassen sich auch Strom-Selbstversorger, etwa Hof-Tankstellen aus Biomasse gespeist und Plus-Energie-Häuser abbilden. Leider ist jedoch in Deutschland Elektro-Mobilität, etwa in Form des eBike vorbelastet….

Dem Prestige des Fahrrads etwa war es abträglich, dass es früh vom Sportgerät der Eliten zum Alltagsvehikel der Fabrikarbeiter wurde, und der gleiche Makel haftete den öffentlichen Nahverkehrsmittel an. Wie nur sähe eine kontrafaktische Welt aus, in der sich der Elektro- gegenüber dem Verbrennungsmotor durchgesetzt hätte? Autos würden heute vorwiegend im Zubringerverkehr genutzt, wo das Fahrrad nicht ausreichte, also zum Beispiel zum Transport schwerer Waren. Nicht die Städte hätten sich dem Auto angepasst, sondern die Autos den Städten; sie wären mehrheitlich klein und wendig, obwohl sie nur bescheidene Spitzengeschwindigkeiten erreichten. Die Fussgänger hätten die Strasse nie komplett dem neuen Vehikel überlassen. Für lange Strecken gäbe es eine gute ausgebaute Eisenbahn, aber nicht zwei parallele Langstrecken-Verkehrsnetze (Eisen- und Autobahnen). Verkehrsunfälle wären seltener, die Wege kurz und die Innenstädte belebt (wohnen, arbeiten, einkaufen und Freizeit). Die Wahlmöglichkeiten im Verkehr haben m.E. abgenommen, als unser Land Millionen Pferde hatte, ein starkes Busnetz, Fahrräder und einige der besten Personenzüge der Welt.

Der Verbrennungsmotor gewann gegen seine Alternativen, weil sich das Auto als „grosses Spielzeug“, als Sportgerät und Prestigeobjekt gegenüber dem Auto als Werkzeug der Ortsveränderung durchsetzte. Wer es als Prestigeobjekt will, der möchte beispielsweise keinen leisen Motor.

Historisch betrachtet hatte noch um 1900 der Elektromotor die Nase vorn! Dabei waren die damaligen Batterien aus Blei, also noch viel schwerer als heute. Am zweithäufigsten war der Dampfantrieb, erst an dritter Stelle folgte der Verbrennungsmotor. Der Hauptnachteil des damaligen Elektroautos aber, die geringe Energiedichte seiner Batterien, war nicht entscheidend. Schnell zu fahren, wäre bei den Verkehrsverhältnissen und Strassenbelägen gar nicht möglich gewesen. Auch sein zweiter Nachteil, der höhere Preis, war um 1900 noch nicht entscheidend, konnten sich seinerzeit nur Reiche ein Auto leisten. Sonst aber hatte das Elektroauto bereits damals NUR Vorteile: es war leichter zu bedienen (nicht mit der Kurbel anzuwerfen), weniger Pannenanfällig und weniger gefährlich. Es war leiser, stank nicht und verbreitete keine Abgase in den Wohnvierteln.

Womöglich kehren wir nach einem Jahrhundert und absehbarer Rohstoff-Knappheit, sowie zusehender Umweltverschmutzung zur Elektro-Mobilität zurück? Weshalb fällt es der Alternative trotz staatlicher Förderung und grosser Medienaufmerksamkeit so schwer, sich durchzusetzen?

Langfristig betrachtet, könnte sich die grüne Revolution als unser Entwicklungs-Pfad erweisen, der unsere Ernährungsgrundlagen (Biosprit) und Atmosphäre schützt. Tesla konnte so leicht Investoren anlocken, weil die Marke geradezu ideal verkörpert, was man sich unter technischem Fortschritt vorstellt. Mobilität STATT Geschwindigkeit ist das Versprechen!

Was unser Spektrum an Ladepunkten und Elektro-Infrastruktur anbetrifft, wachsen wir mit den Marktführern der Tankstellen mit Flüssigkeiten (Adblue, Benzin, Diesel), die sich mit Elektro-Schnellladung eine zusätzliche Einnahmequelle verschaffen. Koexistenz ist die Strategie!

Allein die enormen Verkaufszahlen von eBikes und Wallboxen zum Radwandern, sowie der rasante Anstieg an eAuto-Zulassungen verheissen eine gute Zukunft und einen Richtungswechsel in unserem Verständnis zur Mobilität. Schon heute bieten Elektro-Tankstationen Coworking und Besprechungsräume, sowie kostenfreie Betankung während des Einkaufens an. Die Integration in die Fahrzeug-Bordcomputer (Android Auto, Apple CarPlay) ist in vollem Gange, um den Autoschlüssel durch das Smartphone zu ersetzen.

E-Mobilität bedeutet für uns betrieblich, dass bereits heute sämtliche Stadtfahrten mit dem Elektroauto erledigt werden und innerbetrieblich, dass sämtliche Ladepunkte für Werkzeug, Stapler und mobile Scanner an zentralen Ladesäulen erfolgen. Der gewaltige Sprung an Zustimmung und Nutzung liegt allerdings in unser Integration in Kartenmaterial und Flottenabrechnung.

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